Am Samstag, den 4. Mai 2024, spielt Lavash//e bei den Frühlingskonzerten der Rochuskapelle in der Reihe “Grenzen überschreiten”.
New old sounds of Armenia
Der armenische Priester, musikalische Tausendsassa und Forscher Komitas hielt vor 150 Jahren auf seinen Reisen durch das Land über 3000 dörfliche Weisen, Tänze, Liebes‑, aber auch Vertreibungslieder mit einem eigenen Notationssystem fest, um sie für die Nachwelt zu erhalten.
Die jungen Musiker von Lavash//e tragen mit ihren Interpretationen diese alten Melodien in das Jetzt, benutzen sozusagen ihre eigene Notation, um das Licht der traditionellen armenischen Kultur durch die Linse des Jazz in alle seine Regenbogenfacetten aufzubrechen – think Armen Donelian oder Tigran Hamasyan. Dabei driftet die internationale Besetzung aus Armenien, Polen, Österreich und Deutschland bei ihrem Crossover niemals in seichten Ethno-Kitsch ab. Mit Goars am Mozarteum ausgebildeter Stimme, dem melodiös-kreativen Jazz-Hintergrund von Maximilian und Felix, die in Salzburg längst zur festen Einrichtung gehören, und dem Fundament und der Finesse von Maurycy schafft die Band spielend eine kraftvolle Überwindung aller gedanklichen und kulturellen Grenzen.
Er war der erste Nichteuropäer, der in die International Music Society aufgenommen wurde, deren Mitbegründer er war.
Am 24. April 1915, dem Tag, an dem der Völkermord an den Armeniern offiziell begann, wurde er verhaftet. Am nächsten Tag wurde er zusammen mit 180 anderen armenischen Persönlichkeiten in einen Zug gesetzt und in die rund 300 Meilen entfernte Stadt Çankırı im Norden Zentralanatoliens geschickt. Sein guter Freund, der türkisch-nationalistische Dichter Emin Yurdakul, die Autorin Halide Edip und der US-Botschafter Henry Morgenthau intervenierten bei der Regierung und auf besonderen Befehl von Talat Pascha wurde Komitas in die Hauptstadt zurückgeschickt.
Im Herbst 1916 wurde er in ein türkisches Militärkrankenhaus eingeliefert und zog 1919 nach Paris, wo er 1935 in der psychiatrischen Klinik Villejuif starb. Im nächsten Jahr wurde seine Asche nach Eriwan überführt und im Pantheon beigesetzt.
Goar Asatrian: Gesang
Maximilian Käding: Piano
Maurycy Hartman: Bass, Klarinette
Felix Schubert: Percussion, Drums
Veranstalter ist das Haus International. Organisiert und technisch betreut wird das Konzert vom studio kaedinger.