Lavash//e - studio kaedinger

Lavash//e

Am Sams­tag, den 4. Mai 2024, spielt Lavash/​/​e bei den Früh­lings­kon­zer­ten der Rochus­ka­pel­le in der Rei­he “Gren­zen überschreiten”.

New old sounds of Armenia

Der arme­ni­sche Pries­ter, musi­ka­li­sche Tau­send­sas­sa und For­scher Komi­t­as hielt vor 150 Jah­ren auf sei­nen Rei­sen durch das Land über 3000 dörf­li­che Wei­sen, Tän­ze, Liebes‑, aber auch Ver­trei­bungs­lie­der mit einem eige­nen Nota­ti­ons­sys­tem fest, um sie für die Nach­welt zu erhalten.

Die jun­gen Musi­ker von Lavash/​/​e tra­gen mit ihren Inter­pre­ta­tio­nen die­se alten Melo­dien in das Jetzt, benut­zen sozu­sa­gen ihre eige­ne Nota­ti­on, um das Licht der tra­di­tio­nel­len arme­ni­schen Kul­tur durch die Lin­se des Jazz in alle sei­ne Regen­bo­gen­fa­cet­ten auf­zu­bre­chen – think Armen Doneli­an oder Tigran Hama­syan. Dabei drif­tet die inter­na­tio­na­le Beset­zung aus Arme­ni­en, Polen, Öster­reich und Deutsch­land bei ihrem Cross­over nie­mals in seich­ten Eth­no-Kitsch ab. Mit Goars am Mozar­te­um aus­ge­bil­de­ter Stim­me, dem melo­di­ös-krea­ti­ven Jazz-Hin­ter­grund von Maxi­mi­li­an und Felix, die in Salz­burg längst zur fes­ten Ein­rich­tung gehö­ren, und dem Fun­da­ment und der Fines­se von Mau­rycy schafft die Band spie­lend eine kraft­vol­le Über­win­dung aller gedank­li­chen und kul­tu­rel­len Grenzen.

Komi­t­as Vardapet
Sog­ho­mon Gevor­ki Sog­hom­on­yan – Komi­t­as Var­de­pet (auch Gomi­das Var­ta­bed) (26. Sep­tem­ber 1869 in Küta­hya, Osma­ni­sches Reich – 22. Okto­ber 1935, Paris, Frank­reich) war ein arme­ni­scher Pries­ter, Kom­po­nist, Chor­lei­ter, Sän­ger, Musik­eth­no­lo­ge, Musik­leh­rer und Musik­wis­sen­schaft­ler. bekannt als Begrün­der der moder­nen arme­ni­schen klas­si­schen Musik. Er wur­de in eine Fami­lie hin­ein­ge­bo­ren, deren Mit­glie­der sich inten­siv mit Musik beschäf­tig­ten und ein­spra­chig Tür­kisch spra­chen. 1895 wur­de er Pries­ter und erhielt den Titel Vard­a­pet (oder Var­ta­bed), was Pries­ter oder Kir­chen­ge­lehr­ter bedeu­tet. Er grün­de­te und lei­te­te den Klos­ter­chor, bis er 1896 nach Ber­lin an die Kai­ser-Fried­rich-Wil­helms-Uni­ver­si­tät ging. Hier stu­dier­te er Musik am pri­va­ten Kon­ser­va­to­ri­um von Prof. Richard Schmidt. 1899 erwarb er den Titel Dok­tor der Musik­wis­sen­schaft und kehr­te nach Etsch­miad­sin zurück. Er reis­te viel durch das Land und hör­te und zeich­ne­te Details über arme­ni­sche Volks­lie­der und Tän­ze auf, die in ver­schie­de­nen Dör­fern auf­ge­führt wur­den. Auf die­se Wei­se sam­mel­te und ver­öf­fent­lich­te er rund 3000 Lie­der, vie­le davon adap­tier­te er für den Chor­ge­sang. Sein Haupt­werk ist Bad­arak (Gött­li­che Lit­ur­gie), das noch heu­te als eine der bei­den belieb­tes­ten musi­ka­li­schen Ver­to­nun­gen der Lit­ur­gie der arme­ni­schen Kir­che gilt.

Er war der ers­te Nicht­eu­ro­pä­er, der in die Inter­na­tio­nal Music Socie­ty auf­ge­nom­men wur­de, deren Mit­be­grün­der er war.

Am 24. April 1915, dem Tag, an dem der Völ­ker­mord an den Arme­ni­ern offi­zi­ell begann, wur­de er ver­haf­tet. Am nächs­ten Tag wur­de er zusam­men mit 180 ande­ren arme­ni­schen Per­sön­lich­kei­ten in einen Zug gesetzt und in die rund 300 Mei­len ent­fern­te Stadt Çan­kırı im Nor­den Zen­tral­ana­to­li­ens geschickt. Sein guter Freund, der tür­kisch-natio­na­lis­ti­sche Dich­ter Emin Yurd­a­kul, die Autorin Hali­de Edip und der US-Bot­schaf­ter Hen­ry Mor­genthau inter­ve­nier­ten bei der Regie­rung und auf beson­de­ren Befehl von Talat Pascha wur­de Komi­t­as in die Haupt­stadt zurückgeschickt.

Im Herbst 1916 wur­de er in ein tür­ki­sches Mili­tär­kran­ken­haus ein­ge­lie­fert und zog 1919 nach Paris, wo er 1935 in der psych­ia­tri­schen Kli­nik Vil­le­juif starb. Im nächs­ten Jahr wur­de sei­ne Asche nach Eri­wan über­führt und im Pan­the­on beigesetzt.

‘Hov areq sarer jan’ | Ori­gi­nal von Komi­t­as, arran­giert von Lavash/​/​e | Stim­me und Klavier
Wäh­rend die Ber­ge unge­stört ste­hen, nimmt die Bit­te an Inten­si­tät zu und erstreckt sich zu den Wol­ken für eine erfri­schen­de Ver­än­de­rung, ver­wan­delt die Umge­bung mit einem star­ken Regen. Der Wunsch ist nach einem hel­le­ren Tag. Die wie­der­hol­te Bit­te, “Wind, mach einen Wind…”, schwingt mit der Sehn­sucht nach Ruhe und Trost ange­sichts der Her­aus­for­de­run­gen des Lebens. Es ent­wi­ckelt sich zu einer ech­ten Bit­te an die Natur, Lin­de­rung für per­sön­li­che Not zu bringen.

Goar Asatri­an: Gesang
Maxi­mi­li­an Käding: Pia­no
Mau­rycy Hart­man: Bass, Klarinette
Felix Schu­bert: Per­cus­sion, Drums

Ver­an­stal­ter ist das Haus Inter­na­tio­nal. Orga­ni­siert und tech­nisch betreut wird das Kon­zert vom studio kaedinger.

 

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