Tahereh Nourani - studio.kaedinger

Tahereh Nourani

Foto: Maria Frodl

Am Sams­tag, den 10. Juli 2021, spiel­te Tahereh Nou­ra­ni beim Open Air an der Rochus­ka­pel­le zu Lands­hut im Rah­men der Som­mer­kon­zer­te 2021.

Jeder Klang ist der Beginn einer Reise

Wie die Geräu­schwelt der Natur mit ihren zufäl­li­gen Über­la­ge­run­gen unter­liegt auch Nou­ra­nis Musik kei­ner fest­ge­schrie­be­nen Hand­lung; sie ist Sound, ein klang­li­cher Vor­gang, der das Ver­ge­hen der Zeit fühl­bar macht, ohne ein Wol­len, Ver­spre­chen oder Ziel: ein Stück gemein­sa­men Weges mit dem Zuhö­rer, aus rei­ner, unver­stell­ter Lie­be zur Musik, in der man ver­lo­ren gehen kann und das zusam­men und ger­ne tut.

Tahereh Nou­ra­ni ver­sucht nicht, jemand zu wer­den, sie ver­sucht zu sein. Post-mini­ma­lis­ti­sche Klän­ge und Melo­dien mit E‑Bass, Quer­flö­te, Loop-Pedal und Elek­tro­nik, von „einer Kom­po­nis­tin, die sich selbst aus dem Spiel zu neh­men trach­tet“ (Hel­mut Jasbar).

Nach einem klas­si­schen Musik­stu­di­um an der Tehe­ran Art Uni­ver­si­ty lebt, lernt und arbei­tet die Kom­po­nis­tin und Mul­ti­in­stru­men­ta­li­si­tin seit 2005 in Wien. Ihre aktu­el­len Pro­jek­te sind „Akh­shi­gan“, „Die Blin­den und der Ele­fant“ und „The Witch and the Poet“.

Foto: Flo­ri­an Käding

Gran­dio­ses Sommerkonzertfinale

Der Abschluss der Som­mer-Open Air-Kon­zer­te war nichts weni­ger als ein Ereig­nis, von den zustän­di­gen Wet­ter­göt­tin­nen auch beim drit­ten Mal mit fan­tas­ti­scher Abend­stim­mung umrahmt. Tahereh Nou­ra­ni selbst nann­te ihr Pro­gramm eine “Mischung aus schön und schräg”. Uwe Grimm (Lands­hu­ter Zei­tung) schrieb zu ihrem Kon­zert, sie sei ein “Göt­tin der expe­ri­men­tel­len Musik”. Tat­säch­lich hat die Künst­le­rin bei ihrer ers­ten Per­for­mance an der Rochus­ka­pel­le die vier Grund­ele­men­te – Erde, Feu­er, Was­ser, Luft – (“Akh­shi­gan”, so ihr Name als Solo­künst­ler) für das Publi­kum in Bewe­gung und Über­ein­stim­mung gebracht und unse­re Zeit dar­in fühl­bar gemacht. Das zwei­stün­di­ge Instru­men­tal­pro­gramm war span­nend vom ers­ten bis zum letz­ten Ton, und das cen­ter pie­ce, das halb­stün­di­ge “The Funam­bu­list” (Seiltänzer*in), ein bewe­gen­des, schmerz­haf­tes, bild­ge­wal­ti­ges Werk über den Krieg, hin­ter­ließ in den Köp­fen der Anwe­sen­den eine Form fühl­ba­rer Stil­le, die nur ein Sein und kein Wol­len mehr braucht. Ein unglaub­li­ches, “breit­wan­di­ges”, tie­fes Erleb­nis für alle – und hör­bar hier:

Übri­gens: mit “The Funam­bu­list” gewann Tahereh Nou­ra­ni die Pho­no­E­CHOES 2021!

Ver­an­stal­ter war das Haus Inter­na­tio­nal. Orga­ni­siert und tech­nisch betreut wur­de das Kon­zert vom studio.kaedinger.

2 Kommentare zu „Tahereh Nourani

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