Der Dynamikbereich / dynamic range
Je höher die Bitauflösung eines digitalen Systems ist, desto leiser ist das Quantisierungsrauschen. Der Pegel des Quantisierungsrauschens bestimmt die Größe des gesamten “Dynamikbereiches” des Systems, d. h. das Verhältnis – oder besser der Abstand – zwischen dem leisesten und dem lautesten möglichen Ton. Der leiseste mögliche Ton wird durch den Pegel des Quantisierungsrauschens begrenzt, und der lauteste mögliche Ton entspricht der Schwelle, an der die Übersteuerung einsetzt.
Auf die Ohren!
So, wie unsere Computer und DAWs arbeiten, kann man den Dynamikbereich folgendermaßen berechnen: 6 dB x bit depth. Mit anderen Worten: Jedes weitere Bit der Abtastauflösung erhöht den Dynamikbereich um 6 dB. Somit beträgt der Dynamikbereich eines 16-Bit-Systems 96 dB. Der Dynamikbereich eines 24-Bit-Systems ist schon 144 dB groß und damit weit größer als der Dynamikbereich des menschlichen Gehörs.
Lautstärkepegel werden in der digitalen Welt in “Full Scale Decibels” (dBFS) gemessen. Das digitale Full-Scale-Messsystem misst die Spitzenlautstärke, nicht die Durchschnittslautstärke (über weitere Methoden der Lautstärkemessungen – Stichworte LUFS etc. – sprechen wir in einem späteren Artikel). Der 0 dB-Referenzpunkt wird auf die höchste darstellbare Amplitude gesetzt; mit anderen Worten: 0 dBFS ist die Lautstärke des lautest möglichen Tons. Alle anderen Lautstärkepegel sind negativ; ein Ton mit einem Pegel von ‑6 dBFS hat beispielsweise einen Spitzenpegel, der 6dB unter dem digitalen Maximum liegt.
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