Manden Kalu - studio kaedinger

Manden Kalu

Mori Dioubaté und Mamadou Sanou

Foto: Moni­ka Häußinger

Am Sams­tag, den 23. Okto­ber 2021, spiel­te das Duo Man­den Kalu bei den Herbst­kon­zer­ten in der Rochus­ka­pel­le in der Rei­he “Sto­rytel­lers”.

Zau­ber der West­afri­ka­ni­schen Musik

Mori Diou­ba­té und Mama­dou Sanou, zwei Meis­ter an ihren Instru­men­ten, schen­ken uns mit Eigen­kom­po­si­tio­nen und tra­di­tio­nel­len Stü­cken ihre Inter­pre­ta­ti­on der West­afri­ka­ni­schen Musik, dem Ursprung des Blues.

Mori Diou­ba­té ist Musi­ker aus Con­a­kry, Gui­nea. Er begann sei­ne Lauf­bahn als Solist im Bal­let natio­nal de gui­née und im ensem­ble cote­ba d’abdjan, war Mit­glied der Grup­pe von Mory Kan­té, arbei­te­te mit Miri­am Make­ba und Mama­dy Keï­ta. Heu­te lebt er in Mün­chen, war dort Mit­be­grün­der der Grup­pe Jobar­teh-Kun­da, arbei­te­te mit Han­nes Beck­mann und Klaus Kreu­ze­der, war als Gast­do­zent für afri­ka­ni­sche Stimm­füh­rung an der Aka­de­mie für gespro­che­nes Wort an der Staat­li­chen Musik­hoch­schu­le Stutt­gart tätig, und grün­de­te, zusam­men mit dem klas­si­schen Pia­nis­ten und Koris­ten Ste­fan Cha­ri­si­us, das Pro­jekt tasu­ma. Als Gri­ot von Geburt setzt er als Mul­ti­in­stru­men­ta­list neben sei­ner Stim­me meis­ter­haft das bal­a­fon und die kora ein, beherrscht unzäh­li­ge Arten von Trom­meln und Per­cus­sion sowie die klas­si­sche Gitarre.

Gri­ots – Bewah­rer der Geschichte
Gri­ot (fran­zö­si­sche Aus­spra­che ɡʀiˈo) bezeich­net in Tei­len West­afri­kas einen berufs­mä­ßi­gen Sän­ger, Dich­ter und Instru­men­ta­lis­ten, der in einer bestimm­ten Form des Gesangs epi­sche Tex­te als Preis­sän­ger, Geschich­ten­er­zäh­ler, Leh­rer oder rein zur Unter­hal­tung vor­trägt. Gri­ots tra­gen dazu bei, dass durch münd­li­che Über­lie­fe­rung tra­di­tio­nel­les Wis­sen wei­ter­ge­ge­ben wird, sind also die Bewah­rer der Geschich­te, ora­len Lite­ra­tur und Musik ihrer Völ­ker. Bei vie­len tra­di­tio­nel­len Zere­mo­nien ist die Anwe­sen­heit von Gri­ots erfor­der­lich. Neben Instru­men­ten wie der Steg­har­fe kora, der Bin­nen­spieß­lau­te ngo­ni oder der ein­sai­ti­gen Fie­del goge wer­den auch das bal­a­fon – eine Art Marim­ba­phon, Moris Haupt­in­stru­ment – und natür­lich unter­schied­li­che Trom­meln – wie die djem­bé Mama­dous – gespielt.

Foto: Juli­an Käding

Mama­dou Sanou stammt aus einer ange­se­he­nen Musi­ker­fa­mi­lie aus Bur­ki­na Faso und lebt heu­te in Mün­chen. Der Meis­ter­tromm­ler und Gri­ot tritt als Solist und mit diver­sen Ensem­bles auf und ver­fügt als Mul­ti­in­stru­men­ta­list über ein brei­tes Klang­spek­trum im abwechs­lungs­rei­chen Reper­toire afri­ka­ni­scher Musik. Neben djem­bé und dun­dun spielt er auch bal­a­fon und ngo­ni.

Es war ein fan­tas­ti­sches Kon­zert in der Rochus­ka­pel­le! Man­den Kalus Melo­dien sind sanft-melan­cho­lisch, wild und lebens­froh, und die ener­gie­vol­len, pul­sie­ren­den Rhyth­men rei­ßen mit zum Tanz. Mori singt mit sei­ner tra­gen­den, ein­dring­li­chen – und auch sehr lau­ten 😉 – Stim­me, die die Kraft sei­ner Kom­po­si­tio­nen noch ver­stärkt. Sabi­na Nus­ser beglei­te­te den Abend erzäh­le­risch und konn­te dem Publi­kum vie­les zu den Hin­ter­grün­den die­ser klas­sisch west­afri­ka­ni­schen Musik näher­brin­gen, indem sie die Lie­der über­setz­te, kul­tu­rel­le Zusam­men­hän­ge auf­zeig­te und von ihren eige­nen Besu­chen in der Regi­on erzähl­te. Zusam­men kom­mu­ni­zier­ten sie viel Geschich­te aus der Sicht einer moder­nen Welt, spiel­ten ein eben­so furio­ses wie fili­gra­nes Feu­er­werk auf tra­di­tio­nel­len Instru­men­ten, und luden die Zuhö­rer ein zu einem Fest für Kör­per und See­le – wie sehr, ist auf der Auf­nah­me wun­der­bar zu hören.

Mori Diou­ba­té: bal­a­fon, kora, vocals
Mama­dou Sanou: djem­bé, vocals

Ver­an­stal­ter war das Haus Inter­na­tio­nal. Orga­ni­siert und tech­nisch betreut wur­de das Kon­zert vom studio.kaedinger.

2 Kommentare zu „Manden Kalu

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