Njamy Sitson - studio kaedinger

Njamy Sitson

Am Sams­tag, den 11. Mai 2019, spiel­te Nja­my Sit­son in der Rochus­ka­pel­le zu Lands­hut im Rah­men der Früh­lings­kon­zer­te 2019.

Trom­mel­kunst und magi­scher Gesang

Nja­my Sit­son ist Künst­ler durch und durch, und dazu ein ech­ter Augschbur­ger! Seit der Jahr­tau­send­wen­de ist der Mul­ti­in­stru­men­ta­list, Schau­spie­ler, Geschich­ten­er­zäh­ler, Kom­po­nist und Musik­the­ra­peut aus Kame­run in der schwä­bi­schen Metro­po­le zu Hau­se. Hier hat er sein Phi­lo­so­phie-Stu­di­um fort­ge­setzt und Deutsch und Musik­wis­sen­schaf­ten stu­diert, dazu kamen Lehr­auf­trä­ge an Uni­ver­si­tä­ten in Zürich und München.

Mul­ti­ta­lent mit Stimmumfang

Er unter­rich­tet Gesang und Per­kus­si­on, Har­mo­nie­leh­re und Rhyth­mus. Außer­dem gibt er Work­shops in ganz Euro­pa, ist live in ver­schie­de­nen For­ma­tio­nen zu sehen, spiel­te schon in eini­gen Fil­men mit, tritt auf Fes­ti­vals auf und hat Film­mu­si­ken fürs deut­sche Fern­se­hen komponiert.

Mit sei­nem rie­si­gen Stimm­um­fang bewäl­tigt er schein­bar mühe­los alle gesang­li­chen Anfor­de­run­gen vom Bari­ton bis zum flö­ten­glei­chen Falsett.

Musik aus dem Gras­land Kameruns

Kame­ru­ni­sche Bamilé­ké-Musik kommt aus dem Gras­land Kame­runs, wo ins­ge­samt elf Bamilé­ké-Spra­chen gespro­chen wer­den. Nja­my singt in Med­um­ba, einer Ton­spra­che, die aus dem Ägyp­ti­schen stammt und bei der Akzen­te auf den Buch­sta­ben die Ton­hö­he ange­ben, in der eine Sil­be zu spre­chen ist. Dabei gibt es ins­ge­samt 5 Töne, drei punk­tu­el­le und zwei melo­di­sche. Laut Wiki­pe­dia wur­de der Begriff “Bami­le­ke” übri­gens zum ers­ten Mal 1884 von der deut­schen Besat­zung verwendet.

Magi­scher Abend

Zum Abschluss der Früh­lings­kon­zer­te – die ja unter dem Mot­to “Klang­wel­ten” stan­den – schuf Nja­my mit sei­nen tra­di­tio­nell inspi­rier­ten Lie­dern eine gan­ze Welt vol­ler tie­fer spi­ri­tu­el­ler Ver­bin­dun­gen, zu sei­nen Wur­zeln im afri­ka­ni­schen Dorf, sei­nen Vor­fah­ren und zu den höhe­ren Mäch­ten, die er – obwohl allein auf der Büh­ne – mit Hil­fe von Loop­ge­rät und Poly­rhyth­mik erschei­nen ließ. Wie Anne­lies Huber vom Haus Inter­na­tio­nal schrieb: “So enstand ein Gemein­schafts­er­leb­nis, das die Bot­schaf­ten des Deko-Stoff mit Totems aus Kame­run, die Fres­ken von Joseph und Maria und den Geist des his­to­ri­schen Ortes [der Rochus­ka­pel­le] im Hier und Jetzt zusam­men­führ­te. Ein unver­gleich­li­cher Abend! Mer­ci! Danke!”

Zu hören ist das sehr gut im Stück “Mokam­be”, das er für sei­nen Vater schrieb. Das fol­gen­de Stück wur­de in der Rochus­ka­pel­le aufgenommen!

Die beson­de­re Magie sei­ner Stü­cke liegt – neben sei­ner Stim­me und Instru­men­ten wie Kalim­ba und Ngo­ni (Afri­ka­ni­sche Harp) – in der atem­be­rau­ben­den Trom­mel­kunst, mit der er sei­ne poly­rhyth­mi­sche Magie prak­ti­ziert. Wie schon die Augs­bur­ger All­ge­mei­ne schwärm­te: „Es ist kaum zu glau­ben, dass da nur ein ein­zel­ner Künst­ler auf der Büh­ne steht.”

Mit sei­nem neu­en Solo „Osti­na­to Afri­ca­no“ prä­sen­tiert Nja­my Sit­son einen musi­ka­li­schen Auf­ruf zu mehr Mensch­lich­keit und Tole­ranz in der Ver­stän­di­gung der Völker.

Ver­an­stal­tet hat das Kon­zert das Haus Inter­na­tio­nal. Orga­ni­siert und tech­nisch betreut wur­de das Kon­zert vom studio.kaedinger.

 

1 Kommentar zu „Njamy Sitson

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