Am Samstag, den 20. Oktober 2018, spielten Roman Bunka & Jisr in der Rochuskapelle zu Landshut im Rahmen der Herbstkonzerte 2018.
Brücken…
…wurden gebaut zwischen Marokko, Ägypten, München, Syrien, Tunesien und Landshut. Das tiefgehende Bratschenspiel von Ehab Aboufakher (der auch noch seinen Geburtstag feierte), die nuancierte, leidenschaftliche Oud von Roman Bunka und Ramdan Mohcines emotionaler Gesang (und Trommel, und Gembri…) war für alle von Herzen verständlich, und auch wenn sich die Worte der Lieder oft gegen wörtliche Übersetzungen wehrten, war es die Weltsprache Musik, die Publikum und Musiker in der Rochuskapelle zusammenbrachte.
Und der feine Humor in den Ansagen Mohcines tat sein Übriges, die aufmerksame Verbindung zwischen den Musikern und ihrer Musik und dem Publikum zu unterstreichen:
Weltsprache Musik
Roman Bunka gilt als einer der profiliertesten Oud-Spieler Europas. Seine langjährige Zusammenarbeit mit dem ägyptischen Sänger Mohamed Mounir hat ihn auch in der arabischen Welt populär gemacht. Er konzertierte als Solist und mit eigenen Ensembles in Europa und den arabischen Ländern, oft in Zusammenarbeit mit den Goethe-Instituten in Kairo, Tunis, Damaskus und Beirut. Für die Dokumentarfilme “Al-Oud” und „City of Sounds“ übernahm er die musikalische Leitung und arbeitete als Filmmusik-Komponist mit Heiner Stadler, Fritz Baumann, Matti Bauer, Maria Knilli und Doris Dörrie zusammen. Sein Spiel ist in der orientalischen Tradition verwurzelt, seine Lehrmeister sind arabische Musiker, an erster Stelle der ägyptische Geiger Abdu Dagir. Gleichwohl transformiert Bunka deren Klangempfinden selbstbewusst in andere musikalische Genres. Als Weltmusik-Pionier spielte er mit Gruppen wie Embryo (die ebenso im Rahmen der Herbstkonzerte in der Rochuskapelle auftraten!), Oriental Wind und den Dissidenten. 2014 wurde er von der Stadt München mit dem „Schwabinger Kunstpreis“ ausgezeichnet, 2015 bekam er den „Africa-Festival-Award“ verliehen.
Das Ensemble „Jisr“ präsentiert Musik aus den Kulturräumen Syrien, Tunesien, Marokko und Ägypten. Jisr wurde 2016 in München von dem syrischen Bratschisten Ehab Aboufakher und dem marokkanischen Sänger und Perkussionisten Mohcine Ramdan gegründet. Seitdem spielen sie in zahlreichen Konzerten klassische arabische und orientalische Musik, traditionelle Lieder, populäre Hits arabischer Stars und eigene Kompositionen. Der Name „Jisr“ bedeutet übersetzt „Brücke“ und gibt damit die Intention der Musiker wieder: Über ihr Spiel miteinander in Kontakt zu treten, sich über die Weltsprache Musik zu verständigen.
Es war nicht der erste Besuch der Musiker in Landshut: sowohl Jisr als auch Roman Bunka sind gern gesehene Gäste in der Rochuskapelle! Willkommen zu einem Weltmusikabend der Verständigung.
Organisiert und technisch betreut wurde das Konzert vom studio.kaedinger.